Der Jahresbericht der SG Zürich, die gliderZHone 2021, ist nun auch online verfügbar. Trotz des mühsamen Wetters im 2021 gibt es viele interessante Berichte zu lesen.

Editorial

«Unser Titelbild zeigt die Plaine-Morte, aufgenommen von Felix Schneebeli während des Saanenlagers im 2021. Das Aussergewöhnliche daran ist dieser Schmetterling, gestampft in den Schnee des Gletschers, mit absoluter Präzision. Es erinnert fast etwas an die mystischen Figuren in der Wüste von Nazca in Peru, deren Entstehung bis ins Jahr 800 v. Ch. zurückreichen.

Anders als bei diesen Mysterien von damals ist es heutzutage gut vorstellbar, mit Hilfe von GPS-Technik ein Bild in dieser Dimension auf den Schnee zu applizieren. Was es aber auch deutlich aufzeigt, ist die Liebe des Akteurs zum ewigen Schnee unserer Gletscher und der Sorge darüber, dass wir daran sind, diese zu verlieren. Es ist ein Appell an alle und jeden für sich im Rahmen seiner Möglichkeiten unserer Natur Sorge zu tragen. Was wäre denn Segelfliegen in unseren
Alpen ohne unsere Gletscher ? !» – Willy Frey, 2021, gliderZHone 2021.

Ein Flugtag, der nachhaltig in Erinnerung bleibt

Unser Cheffluglehrer Dani Stahl beschrieb sein Highlight aus dem Jahr 2021 mit folgenden Worten.

«Was ist mir nachhaltig zum Flugbetrieb 2021 in Erinnerung geblieben ? Das zumeist ziemlich mühsame Wetter vielleicht oder der engagierte und harmonische Flugbetrieb in Buttwil das ganze Jahr durch ? Eigentlich nicht. Am stärksten erinnere ich mich an einen Flugtag Ende März und das kam so :

Unser Alzate-Lager ist zum zweiten Mal ausgefallen. Für mich selber ist das ziemlich blöd, denn in diesem Lager kann ich vorallem für mich selber fliegen. Damit kann ich meine gröbsten Flugbedürfnisse befriedigen und schon mal meine ersten dreissig Flugstunden absolvieren, bevor ich gross als Fluglehrer in die Saison einsteige.

Der rettende Vorschlag kam dann von Nyffi – machen wir doch einfach ein « Alzate in Buttwil ». Und er ging gleich daran zu organisieren und meinte, dass so auch wir Fluglehrer zu unseren Flügen kommen sollen. Zu Beginn klappte das mässig gut. Es gab einige berechtigte Bedürfnisse nach Checkflügen so früh in der Saison. Am Mittwoch oder Donnerstag – ich weiss das nicht mehr so genau – wurde das Wetter richtig gut und ich fasste den Vorsatz, einen Streckenflug mit meinem « KK » zu vollführen.

Als ich an diesem Morgen auf den Platz kam, passierte das Besondere. Die anwesenden Streckenpiloten, die Jungen allen voran, nahmen mich unter ihre Fittiche, gaben mir Tipps zum Wetter und der Flugtaktik, warnten mich vor zu viel Ehrgeiz und versprachen unterwegs zu helfen, falls es bei mir noch harzen würde. Sie haben sich alle um mich gekümmert, mich als Segelflieger Kameraden wahrgenommen und nicht wie sonst als Fluglehrer. Ein eher seltenes und cooles Erlebnis.

Wir sind dann alle den Jura hinunter gedonnert und ich selber war mit meiner Leistung nicht ganz unzufrieden ; knapp vierhundert mit knapp einem HunderterSchnitt. Dass mich dabei die Jungs allesamt « abgetrocknet » haben, hat meine Zufriedenheit nicht im Geringsten geschmälert. Für einmal konnte ich beim Apéro am Abend beim gegenseitigen Austauschen von übelstem Segelfliegerlatein mitmachen, statt wie sonst Unterschriften in Flugbücher zu verteilen.

Das mag jetzt alles etwas sentimental klingen – aber egal – dieser Tag ist es, an den ich mich zuerst erinnere, wenn ich an die letzte Flugsaison zurück denke. Er steht für mich stellvertretend für meinen Eindruck einer sich wandelnden Kultur in unserer Gruppe – im positiven Sinne. Nicht immer ist alles super, aber immer öfter.» – Dani Stahl, 2021, gliderZHone 2021.

Das gesamte Editorial und weitere interessante Berichte über den erneuten Schweizermeister Titel in der U25-Liga und vieles mehr aus dem vergangenen Jahr findest du in der gliderZHone 2021, dem Jahresbericht 2021 der Segelfluggruppe Zürich.
Viel Spass beim Lesen.